Biographische Findmittel

GaertnerBiographien Das Projekt "Gärtnerbiographien" wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, personen- und firmenbezogene Daten aus der Deutschen Gartenbaubibliothek und aus weiteren Quellen digital zu erschließen und öffentlich zur Verfügung zu stellen. Bislang konnten zwei Teilprojekte realisiert werden:
  1. Zanderkartei (biographischer Teil)
  2. Biographien in den Festschriften der Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam (später Dahlem) 1899, 1913 und 1924

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg, Studiengang Landschaftsarchitektur, und der Universitätsbibliothek der TU Berlin wurde 2013 ein neues Onlineprojekt aus der Taufe gehoben. Die Finanzierung erfolgte mit Landesmitteln aus Mecklenburg-Vorpommern und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Bearbeitung des Projektes übernahmen der Service InfoFreiRaum und Prof. Marcus Köhler. Die UB sorgte für die Online-Veröffentlichung.

Anliegen war es zunächst, die biographischen Angaben aus den Jubiläumsschriften zur Königlichen Gärtner-Lehranstalt Wildpark bei Potsdam - ab 1903 Höhere Gärtnerlehranstalt Dahlem bei Berlin - von 1899, 1913 und 1924 aus dem Bestand der Gartenbaubibliothek im Internet allgemein zugänglich zu machen.

Die Gärtnerlehranstalt gehörte zu den bedeutendsten international wirkenden Bildungseinrichtungen ihrer Art. Zahlreiche spätere Gartenfachleute und Vertreter benachbarter Disziplinen besuchten sie als Hörer oder Hospitanten bzw. Praktikanten. Darunter waren so bekannte Persönlichkeiten wie die preußischen Hofgärtner Wilhelm Legeler (1824 ), Theodor Nietner (1840) oder Hofgartendirektor Gustav Fintelmann (1865), der in Russland tätige Gartenarchitekt Georg Kuphaldt (1876), der russische Botaniker Robert von Regel (1889), der Handelsgärtner und Staudenzüchter Karl Foerster (1892), der Garteninspektor Max Weber (1916) oder der Obstbauwissenschaftler Erwin Kemmer (1919). Insgesamt werden über 2000 Namen gelistet, zu denen mehr oder weniger umfangreiche biographische Angaben erfolgen: zum Teil beschränkt sich die Information auf die Art und Dauer des Besuchs, in anderen Fällen werden ganze Lebenswege beschrieben - bis hin zur Auflistung von Publikationen. Auffällig ist u. a. auch, dass zahlreiche ausländische Hörer verzeichnet sind, und dass ab Anfang des 20. Jahrhunderts, insbesondere aber im 1. Weltkrieg, verstärkt Frauen, teilweise auch aus adligem Hause, die Lehranstalt besuchten.

Absicht war es, die Auszüge aus den fünf Jubiläumsschriften in einem - nach einzelnen Stichworten, wie Personennamen, Orte oder Berufsbezeichnungen - online durchsuchbaren Portablen Document Format (PDF) zusammenzufassen. Die in Fraktur geschriebenen Abschnitte der Schriften wurden und in eine Textdatei umgewandelt. Da die Vorlagen in Bezug auf Orthographie und Schreibweise uneinheitlich waren, wurden für suchrelevante Begriffe in der Onlineversion Korrektur- und stichwortartige Erläuterungsbedarfe eingefügt, die durch eckige Klammern bzw. Kursivschrift hervorgehoben sind.

Mit der Einstellung der Gärtnerbiographien ins Netz wird der schnelle Zugriff zu historischen Daten ermöglicht, die nicht nur gartengeschichtliche Bedeutung besitzen. Analoge Nachschlagewerke wie etwa die Grünen Biographien sind nun um ein digitales ergänzt worden.

In diesem Sinne ist beabsichtigt, das Projekt weiterzuführen, sofern Finanzmittel dafür akquiriert werden können. Als erster Schritt wurde den Biographien aus den Jubiläumsschriften der Gärtnerlehranstalt der schon seit längerem online abrufbare biographische Teil der Zanderkartei zur Seite gestellt. Weitere Ergänzungen könnten beispielsweise Digitalisate der vom Verein geführten biographischen Sammlung sein. Langfristig wäre über eine umfassende Datenbank nachzudenken, in der die Biographien alphabetisch, nach Namen sortiert, erfasst werden.