Digitalisierte historische Gartenliteratur
Digital Historic Garden Literature
Eine Linksammlung
zusammengestellt von Clemens Alexander Wimmer
urheberrechtlich geschützt u.a. nach § 87a UrhG.
Mit erstaunlicher Geschwindigkeit werden von verschiedenen Institutionen weltweit immer mehr historische Bücher digitalisiert und ins Internet gestellt. Darunter ist auch eine bereits unübersehbare Anzahl Gartenbücher. Einen bestimmten Titel wird man im Internet leicht finden. Schwierig ist es aber, sich einen Überblick über die digitalisierten Gartenbücher zu verschaffen. Das liegt einerseits daran, dass nicht alle Anbieter allgemein bekannt sind, andererseits daran, dass oft keine geeignete Hilfsmittel angeboten werden, um die gewünschten Bücher und insbesondere die Gartenbücher in der Bücherflut aufzufinden. Ein zentrales Portal, über das die Digitalisate aller Anbieter abrufbar sind, fehlt entgegen anders lautenden Behauptungen noch immer. Dem verdankt diese ehrenamtlich erstellte Linksammlung ihren Ursprung.
Die Linksammlung ist nach Sachgebieten und nach Autoren sortiert. Sie wurde zwischen 2007 und 2015 zu Listen mit über 1500 Titeln fortgeschrieben und auf dieser Website präsentiert:
Seit November 2015 wird zusätzlich auf der Website der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin,
"Sondersammlung Deutsche Gartenbaubibliothek", eine Version angeboten, die sich stets auf dem aktuellen Stand befindet. Sie finden sie dort unter:
Die wichtigsten Institutionen, die historische Gartenliteratur online gestellt haben, sind folgende:
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Das Großprojekt der Firma Google
ist auf Masse ausgerichtet und leidet an diversen Mängeln. Die Titelaufnahmen und die Digitalisate selbst sind oft fehlerhaft. Die Navigation innerhalb der Digitalisate ist dagegen besonders schnell und bequem möglich. Viele Googlebooks vor allem ab Erscheinungsjahr 1874 sind in Europa für die Einsicht gesperrt. Sie sind manchmal auf Umwegen zu finden, jedoch dann nur eingeschränkt nutzbar.
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Auf einem kommerziellen Portal der Firma Hewlett Packard können Bücher aus amerikanischen Bibliotheken angesehen werden, die als Nachdruck angeboten werden.
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Die Open Library ist eine Initiative der gemeinnützigen Organisation Internet Archive. Eine thematische Suche ist nicht möglich. Die Qualität der Scans ist meist sehr gut, die Navigation leicht. Die Titelaufnahmen sind zuweilen undeutlich.
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Eine große Menge vor allem französischer Gartenbücher wurde von der Bibliothèque Nationale gescannt. Eine systematische Suche ist anhand einer französischen Schlagwortliste möglich. Die Qualität der Scans ist meist gering.
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Die Bayerische Staatsbibliothek bietet ihre von Google gescannten Werke in einem sehr unkomfortablen Modus auch auf ihren eigenen Seiten an. Außerdem digitalisiert sie Werke auch selbst in professioneller Weise. Bei diesen Titeln ist eine thematische Suche in den historischen Sachgruppen möglich.
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Benutzerfreundlich sind die Digitalisate der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (16.-18. Jh.) dargeboten. Eine sachliche Suche ist aber nicht möglich.
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Die Universitätsbibliothek Heidelberg hat Bücher zur Architektur und Gartenkunst eingestellt. Dieses Projekt muss als vorbildlich gelten.
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Die Biodiversity Heritage Library (BHL) ist ein Zusammenschluss von 12 naturgeschichtlichen und botanischen Bibliotheken. Die Suche nach Sachgruppen ist möglich, die Titelaufnahme exakt. Die Qualität der Scans ist sehr gut, die Navigation aber wegen der fehlenden Vorschau erschwert. Die Inhalte lassen sich nur nach wissenschaftlichen Pflanzennamen durchsuchen.
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Von hoher Qualität und Detailgenauigkeit ist auch das Projekt des Missouri Botanical Garden. Hier findet man zahlreiche prachtvolle Pflanzenwerke, deren Abbildungen auch von gärtnerischem Interesse sind. Eine systematische Suche ist nicht möglich. Es können jedoch Pflanzennamen gesucht werden.
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2010 hat die Universitätsbibliothek Düsseldorf 51 Gartenbücher und Bücher, die unter anderem Gartenkunst betreffen, digitalisiert. Die Qualität der Scans und die Navigation sind gut, die bibliographische Beschreibung aber nicht immer exakt.
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Etwa hundert wichtige Gartentitel aus der königlichen Gartenbibliothek Herrenhausen hat die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek begonnen, in hervorragender Qualität zu digitalisieren. Das Projekt befindet sich im Aufbau: Die meisten Bücher werden wegen "projektbezogener Teildigitalisierung" bislang nur ausschnittsweise angezeigt.
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Die TU Berlin hat 2013 ebenfalls begonnen, Gartentitel in guter Qualität online anzubieten.
Einzelne gartenrelevante Werke finden sich auf den Seiten der
Anna-Amalia-Bibliothek Weimar,
der University of Wisconsin,
des Schlossses und Gartens Kremsier
und einige Pomologien auf der Seite der Bibliothek des Wageningen University and Research Centre.